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Schrift 54
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Probleme der Rebellion Luzifers

2. Der Diebstahl der Freiheit

54:2.1

Mit dem Sohn und in dem Geist entwarf Gott das ewige Havona, und seither gilt das ewige Urmuster koordinierter Teilhabe an der Schöpfung – das Teilen. Dieses Urmuster des Teilens zu verwirklichen ist Hauptziel jedes Sohnes und jeder Tochter Gottes, die in den Raum hinausziehen, um in der Zeit das Zentraluniversum ewiger Vollkommenheit nachzuschöpfen.

54:2.2

Jedes Geschöpf jedes sich entwickelnden Universums, das danach trachtet, des Vaters Willen zu tun, ist bestimmt, bei diesem wunderbaren Abenteuer erfahrungsmäßigen Erreichens der Vollkommenheit zum Partner der Schöpfer von Zeit und Raum zu werden. Wenn das nicht wahr wäre, hätte der Vater solche Geschöpfe kaum mit schöpferischem, freiem Willen begabt, noch würde er ihnen innewohnen, das heißt durch seinen Geist tatsächlich mit ihnen in Partnerschaft treten.

54:2.3

Luzifers Verrücktheit war, das Unmögliche versuchen zu wollen, in einem erfahrungsmäßigen Universum die Zeit zu umgehen. Luzifers Verbrechen war der Versuch, jede Persönlichkeit Satanias ihrer schöpferischen Möglichkeiten zu berauben, war die versteckte Beschneidung der persönlichen Teilnahme – der freiwilligen Teilnahme – der Geschöpfe am langen evolutionären Kampf, um sowohl individuell als auch kollektiv zum Status des Lichts und Lebens zu gelangen. Damit setzte dieser einstige Souverän eures Systems das zeitliche Vorhaben seines eigenen Willens direkt dem ewigen Vorhaben des Willens Gottes entgegen, wie dieser sich im Geschenk des freien Willens an alle persönlichen Geschöpfe offenbart. Die Rebellion Luzifers bedrohte also die Entscheidungsfreiheit der Aufsteiger und Diener Satanias mit der größtmöglichen Beschränkung – sie drohte, jedes dieser Wesen auf ewig der begeisternden Erfahrung zu berauben, mit etwas Persönlichem und Einmaligem zu dem sich langsam aufrichtenden Monument erfahrungsmäßiger Weisheit beizutragen, das dereinst als das vervollkommnete System von Satania existieren wird. So steht das Manifest Luzifers, das sich die Kleider der Freiheit umgeworfen hatte, hinfort im hellen Lichte der Vernunft als eine ungeheure Bedrohung da, die auf den Diebstahl der persönlichen Freiheit abzielt und dies in einem Maßstab, dem man sich in der ganzen Geschichte Nebadons nur zweimal genähert hatte.

54:2.4

Kurz gesagt hätte Luzifer den Menschen und den Engeln das, was Gott ihnen gegeben hatte, weggenommen, nämlich das göttliche Vorrecht, an der Schöpfung ihres eigenen Schicksals und des Schicksals dieses Lokalsystems bewohnter Welten teilzunehmen.

54:2.5

Kein Wesen im ganzen Universum hat die rechtmäßige Freiheit, irgendein anderes Wesen seiner wahren Freiheit zu berauben, seines Rechts zu lieben und geliebt zu werden, seines Privilegs, Gott anzubeten und seinen Gefährten zu dienen.


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