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Planetarische Epochen der Menschheit

5. Mensch nach der Selbsthingabe

52:5.1

Wenn auf einer bewohnten Welt eine gewisse Stufe intellektueller und geistiger Entwicklung erreicht worden ist, trifft immer ein Paradies-Sohn der Selbsthingabe ein. Auf normalen Welten inkarniert er sich nicht, bevor die Rassen zu den höchsten Stufen intellektueller Entwicklung und ethischer Verwirklichung aufgestiegen sind, aber auf Urantia ist der Sohn der Selbsthingabe, sogar euer eigener Schöpfersohn, am Ende der adamischen Dispensation erschienen; das ist indessen nicht die übliche Reihenfolge, in der sich die Ereignisse auf einer Welt des Raums abspielen.

52:5.2

Wenn die Welten für die Vergeistigung reif geworden sind, trifft der Sohn der Selbsthingabe ein. Diese Söhne gehören immer der Richter- oder Avonalsordnung an außer in dem in jedem Lokaluniversum nur einmal eintretenden Falle, dass sich der Schöp­fersohn zu seiner letzten Selbsthingabe auf einer evolutionären Welt anschickt, wie es geschah, als Michael von Nebadon auf Urantia erschien, um sich an eure sterblichen Rassen hinzugeben. Nur eine von nahezu zehn Millionen Welten kann sich einer solchen Gabe erfreuen; alle anderen Welten werden geistig durch die Selbsthingaben der der Ordnung der Avonale angehörenden Paradies-Söhne gefördert.

52:5.3

Der Sohn der Selbsthingabe kommt auf einer Welt mit hoher Erziehungskultur an und trifft auf eine geistig geschulte Rasse, die darauf vorbereitet ist, sich fortgeschrittene Lehren zu Eigen zu machen und die Sendung der Selbsthingabe zu würdigen. Besonderes Merkmal dieses Zeitalters ist die weltweite Pflege sittlicher Kultur und Beschäftigung mit geistiger Wahrheit. Die Sterblichen dieser Dispensation widmen sich mit Leidenschaft dem Eindringen in die kosmische Realität und der Verbindung mit der geistigen Realität. Die erweiterten Wahrheitsoffenbarungen beziehen jetzt auch das Superuniversum mit ein. Es entstehen völlig neue Erziehungs- und Regierungssysteme, die an die Stelle der rohen Einrichtungen früherer Zeiten treten. Die Lebensfreude wird um neue Farben reicher, und die Lebensreaktionen erreichen himmlische Höhen des Klangs und Timbres.

52:5.4

Der Sohn der Selbsthingabe lebt und stirbt zur geistigen Erhebung der sterblichen Rassen einer Welt. Er eröffnet den „neuen und lebendigen Weg“; sein Leben ist die Fleischwerdung der Wahrheit des Paradieses in Menschengestalt, nämlich jener Wahrheit – eben jenes Geistes der Wahrheit – dessen Kenntnis den Menschen befreien soll.

52:5.5

Auf Urantia war die Eröffnung dieses „neuen und lebendigen Weges“ ebenso sehr ein Tatsachen- wie ein Wahrheitsereignis. Die Isolierung Urantias durch die Rebellion Luzifers hatte für die Sterblichen die Möglichkeit, nach dem Tod direkt zu den Gestaden der Residenzwelten hinüberzugehen, unterbrochen. Vor den Tagen von Christus Michael schliefen alle verstorbenen Seelen weiter bis zu den Dispensationsauferstehungen oder bis zu den besonderen Millenniumsauferstehungen. Nicht einmal Moses wurde gestattet hinüberzugehen, bis sich die Gelegenheit einer Spezialauferstehung bot, da sich der gefallene Fürst, Caligastia, einer solchen Befreiung widersetzte. Aber seit dem Pfingsttag können die Sterblichen Urantias wieder direkt auf die morontiellen Sphären weitergehen.

52:5.6

Nach seiner Auferstehung – am dritten Tag nach Ablegen seines irdischen Lebens – steigt der Sohn der Selbsthingabe zur Rechten des Universalen Vaters auf, erhält die Bestätigung, dass seine Mission der Selbsthingabe angenommen wurde, und kehrt zum Schöpfersohn auf den Hauptsitz des Lokaluniversums zurück. Daraufhin senden der Avonal der Selbsthingabe und der Schöpfer-Michael ihren gemeinsamen Geist in die Welt der Selbsthingabe, den Geist der Wahrheit. Das ist das Ereignis, wenn der „Geist des siegreichen Sohnes über Leib und Seelen ausgegossen wird“. Auch der Muttergeist des Universums nimmt an dieser Verleihung des Geistes teil, und gleichzeitig ergeht der Erlass der Austeilung der Gedankenjustierer. Von jetzt an werden auf dieser Welt alle Willensgeschöpfe mit normalem Verstand Justierer empfangen, sobald sie das Alter sittlicher Verantwortung, geistiger Wahl, erreicht haben.

52:5.7

Sollte ein solcher Avonal nach seiner Sendung der Selbsthingabe auf die Welt zurückkehren, würde er sich nicht inkarnieren, sondern käme „in Herrlichkeit mit den seraphischen Heerscharen“.

52:5.8

Das auf den Sohn der Selbsthingabe folgende Zeitalter kann zehn- bis hunderttausend Jahre lang dauern. Keiner von diesen Dispensationsepochen ist eine willkürliche Zeit zugemessen. Das ist eine Epoche großen ethischen und geistigen Fortschritts. Unter dem geistigen Einfluss dieser Zeitalter macht der menschliche Charakter ungeheure Verwandlungen durch und erfährt eine staunenswerte Entwicklung. Es wird möglich, die goldene Regel praktisch wirksam werden zu lassen. Jesu Lehren können auf einer Welt von Sterblichen wirklich angewandt werden, die bereits in den Genuss der vorbereitenden Schulung durch die der Selbsthingabe vorausgehenden Söhne und deren Dispensationen der Charakterveredlung und des Kulturwachstums gekommen ist.

52:5.9

In dieser Ära sind die Probleme von Krankheit und Delinquenz praktisch gelöst. Degeneration ist dank selektiver Fortpflanzung schon weitgehend ausgeschaltet worden. Krankheit ist praktisch überwunden worden dank den hochwiderstandsfähigen Eigenschaften der adamischen Linien und aufgrund der intelligenten und weltweiten Anwendung der in früheren Epochen gemachten Entdeckungen der physischen Wissenschaften. Die mittlere Lebensdauer steigt während dieser Periode auf weit über dreihundert Jahre urantianischer Zeit an.

52:5.10

Im Laufe dieser Epoche bildet sich die Regierungsüberwachung schrittweise zurück. Wahre Selbstregierung beginnt zu funktionieren; immer weniger einschränkende Gesetze sind nötig. Die militärischen Zweige des nationalen Widerstandswesens verschwinden, und die Ära internationaler Harmonie bricht wirklich an. Es gibt, meist bedingt durch die geographische Lage, viele Nationen, aber nur eine Rasse, eine Sprache und eine Religion. Die menschlichen Angelegenheiten befinden sich fast, wenn auch nicht ganz, in einem Idealzustand. Es ist wirklich ein großartiges und glorreiches Zeitalter!


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