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Die sieben Residenzwelten

4. Die zweite Residenzwelt

47:4.1

Auf dieser Sphäre tretet ihr entschiedener in das Leben Residenzias ein. Die Gruppierungen des morontiellen Lebens nehmen Gestalt an; Arbeitsgruppen und soziale Organisationen beginnen zu funktionieren, Gemeinschaften legen ihre Größe fest, und die vorrückenden Sterblichen weihen neue Gesellschafts­ordnungen und Regierungsformen ein.

47:4.2

Die mit dem Geist fusionierten Fortlebenden bewohnen die Residenzwelten gemeinsam mit den mit dem Justierer fusionierten Sterblichen. Trotz der Verschiedenheit der mannigfaltigen Ordnungen himmlischen Lebens gehen sie alle freundlich und brüderlich miteinander um. Auf keiner der Aufstiegswelten werdet ihr irgendetwas finden, was sich mit menschlicher Intoleranz oder Diskriminierung durch verletzende Kastensysteme vergleichen ließe.

47:4.3

Während ihr die Residenzwelten eine nach der anderen durchlauft, trefft ihr morontielle Aktivitäten der aufsteigenden Fortlebenden in immer größerer Fülle an. Beim Fortschreiten werdet ihr feststellen, dass die Residenzwelten immer mehr die charakteristischen Züge Jerusems annehmen. Das Glasmeer erscheint mit der zweiten Residenzia.

47:4.4

Bei jedem Vorrücken von einer Residenzwelt zur nächsten erhaltet ihr einen neu entwickelten und wohl angepassten morontiellen Körper. Ihr fallt für den seraphischen Transport in Schlaf und wacht im neuen, aber noch unent­wi­ckelten Körper in den Auferstehungshallen wieder auf, ganz wie damals, als ihr auf der ersten Residenzwelt ankamt, nur mit dem Unterschied, dass der Gedanken­justierer euch während des Transitschlafs zwischen den Residenzwelten nicht verlässt. Eure Persönlichkeit bleibt intakt, nachdem ihr einmal von den evolutionären Welten auf die erste Residenzwelt gelangt seid.

47:4.5

Die Erinnerung eures Justierers bleibt vollständig erhalten, während ihr im morontiellen Leben aufsteigt. Die rein tierischen und völlig materiellen Gedanken­assoziationen sind ganz natürlich mit dem physischen Gehirn untergegangen, aber jeder sich lohnende Inhalt eurer Gedankenwelt mit Fortlebenswert wurde vom Justierer mit einer geistigen Entsprechung versehen und wird als Teil der persönlichen Erinnerung während der ganzen aufsteigenden Laufbahn aufbewahrt. All eure Erfahrungen, die es verdienen, werden in eurem Bewusstsein bleiben, während ihr von einer Residenzwelt zur anderen und von einem Univer­sumsabschnitt zum nächsten weitergeht – sogar bis zum Paradies.

47:4.6

Obwohl ihr jetzt morontielle Körper besitzt, fahrt ihr doch auf all diesen sieben Welten mit Essen, Trinken und Ruhen fort. Eure Nahrung ist jetzt morontieller Art und gehört einem auf materiellen Welten völlig unbekannten Reich lebendiger Energie an. Sowohl Nahrung als auch Wasser werden vom morontiellen Körper restlos aufgebraucht; es gibt keine unnützen Rückstände. Haltet kurz inne, um dies zu bedenken: Die erste Residenzia ist eine sehr materielle Sphäre, lässt aber schon erste Anzeichen der morontiellen Ordnung erkennen. Ihr seid immer noch ein beinah menschliches Wesen und habt euch nur wenig von den beschränkten Betrachtungsweisen des irdischen Lebens entfernt; aber jede Welt lässt einen eindeutigen Fortschritt erkennen. Von Sphäre zu Sphäre werdet ihr weniger materiell, aber intellektueller und ein bisschen geistiger. Der geistige Fortschritt ist am ausgeprägtesten auf den letzten drei der sieben progressiven Welten.

47:4.7

Biologische Unzulänglichkeiten wurden auf der ersten Residenzwelt weitgehend wettgemacht. Unzureichende planetarische Erfahrungen auf den Gebieten des Geschlechtslebens, des Familienverbandes und der elterlichen Funktion wurden entweder korrigiert oder sind für eine künftige Berichtigung in den Familien der Materiellen Söhne auf Jerusem vorgesehen.

47:4.8

Die zweite Residenzia sorgt für das Verschwinden von allen Phasen intellektueller Konflikte und für die Heilung aller Arten von mentaler Disharmonie. Die auf der ersten Residenzwelt begonnene Bemühung, in die Bedeutung der morontiellen Mota einzudringen, wird hier noch ernsthafter verfolgt. Die Entwicklung auf der zweiten Residenzia kann mit dem intellektuellen Status der auf den Richtersohn folgenden Kultur einer idealen evolutionären Welt verglichen werden.


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