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Die sieben Residenzwelten

3. Die erste Residenzwelt

47:3.1

Auf den Residenzwelten nehmen die auferstandenen fortlebenden Sterbli­chen ihr Leben gerade dort wieder auf, wo sie es, vom Tod überrascht, abgelegt hatten. Wenn ihr von Urantia auf die erste Residenzwelt geht, stellt ihr einen beträchtlichen Wechsel fest. Wäret ihr aber von einer normaleren und fortge­­schrit­teneren Sphäre der Zeit gekommen, würdet ihr außer der Tatsache, dass ihr einen anderen Körper besitzt, kaum einen Unterschied bemerken. Das Gefäß aus Fleisch und Blut habt ihr auf eurer Heimatwelt zurückgelassen.

47:3.2

Das wahre Zentrum aller Aktivitäten der ersten Residenzwelt ist die Aufer­stehungshalle, der riesige Tempel für den Zusammenbau der Persön­lichkeiten. Dieses gigantische Bauwerk ist der zentrale Versammlungsort der sera­phischen Schicksalshüter, der Gedankenjustierer und der Erzengel der Auferstehung. Auch die Lebensbringer arbeiten bei der Auferstehung der Toten mit diesen himmlischen Wesen zusammen.

47:3.3

Die Transkriptionen des sterblichen Verstandes und die von den materiellen auf die geistigen Ebenen überführten, aktiven Gedächtnismuster des Geschöpfs sind individueller Besitz der losgelösten Gedankenjustierer; und diese vergeistigten Faktoren des Verstandes, des Gedächtnisses und der Geschöp­­­fes­persönlichkeit bleiben für immer ein Teil der Justierer. Die mentale Grundsubstanz des Geschöpfs und seine schlafenden Identitätspotentiale sind in der morontiellen Seele anwesend, die der Obhut der seraphischen Schick­salshüter anvertraut ist. Und es ist die Verei­nigung dieser dem Seraphen anvertrauten morontiellen Seele mit dem dem Justierer anvertrauten Geist-Verstand, welche die Geschöpfespersönlichkeit wieder zusammenfügt und die Aufer­stehung eines schlafenden Überlebenden bildet.

47:3.4

Sollte eine vergängliche Persönlichkeit sterblichen Ursprungs nicht wieder in dieser Weise zusammengebaut werden, dann würden die geistigen Elemente des nicht fortlebenden sterblichen Geschöpfes für immer in seinem vormaligen Justierer als ein fester Bestandteil seiner individuellen erfahrungsmäßigen Ausrüstung weiterleben.

47:3.5

Vom Tempel des Neuen Lebens aus erstrecken sich sieben radiale Flügel, die Auferstehungshallen der sterblichen Rassen. Jedes dieser Bauwerke ist für den Zusammenbau einer der sieben Rassen der Zeit bestimmt. Es gibt einhunderttausend persönliche Auferstehungsräume in jedem dieser sieben Flügel, deren Ende die kreisförmigen Hallen zum klassenweisen Zusammenbau bilden. Diese Hallen dienen als Räume für das Erwachen von nicht weniger als einer Million Einzelwesen. Sie werden von den Räumen zum Persönlichkeitszusammenbau der gemischten Rassen der normalen nachadamischen Welten umringt. Ungeachtet der Technik, die auf den einzelnen Welten der Zeit im Zusammenhang mit besonderen oder Dispensations-Auferstehungen angewendet wird, findet der tatsächliche und bewusste Zusammenbau der wirklichen und vollständigen Persönlichkeit in den Auferstehungshallen der ersten Residenzia statt. Bis in alle Ewigkeit werdet ihr euch an die tiefen Eindrücke erinnern, die ihr an diesem ersten Auferstehungsmorgen empfangen habt.

47:3.6

Von den Auferstehungshallen geht ihr weiter zum Melchisedek-Sektor, wo euch eine dauernde Wohnstätte zugewiesen wird. Danach beginnen für euch zehn Tage persönlicher Freiheit. Es steht euch frei, die unmittelbare Nachbarschaft eures neuen Heims zu entdecken und euch mit dem unmittelbar vor euch liegenden Programm vertraut zu machen. Ihr habt auch Zeit, euren Wunsch zu erfüllen, das Register einzusehen und eure Lieben und andere irdische Freunde zu besuchen, die vielleicht vor euch auf diese Welten gekommen sind. Am Ende eurer zehntägigen Mußezeit tut ihr den zweiten Schritt auf eurer Reise nach dem Paradies, denn die Residenzwelten sind richtige Schulungssphären und nicht nur Welten eines obligatorischen Aufenthalts.

47:3.7

Auf der ersten Residenzwelt (oder einer anderen im Falle eines fortgeschritteneren Status) werdet ihr eure intellektuelle Schulung und geistige Entwicklung genau an dem Punkt wieder aufnehmen, an dem der Tod sie unterbrochen hatte. In der Zeit zwischen dem irdischen Hinschied oder der Entrückung und der Auferstehung auf der Residenzwelt gewinnt der Sterbliche absolut nichts dazu, außer dass er die Tatsache des Fortlebens erfährt. Ihr beginnt drüben genau dort, wo ihr hier unten Abschied genommen habt.

47:3.8

Fast die ganze Erfahrung auf der ersten Residenzwelt betrifft die Aufmerk­samkeit, die euren Unzulänglichkeiten geschenkt wird. Die Fortlebenden, die auf dieser er­sten Welt obligatorischen Aufenthaltes ankommen, weisen so viele und verschiedene Mängel des Geschöpfescharakters und so viele Lücken in irdischer Erfahrung auf, dass die Hauptaktivitäten dieser Welt auf die Korrektur und Heilung von all diesen Hinterlassenschaften des auf den materiellen evolutionären Welten von Zeit und Raum zugebrachten Lebens abzielen.

47:3.9

Dem Aufenthalt auf der ersten Residenzwelt kommt die Aufgabe zu, die sterblichen Fortlebenden mindestens auf den Stand der nachadamischen Dispensation auf normalen evolutionären Welten zu bringen. Geistig sind die Studenten der Residenzwelten selbstverständlich einem solch rein menschlichen Entwicklungsstand weit voraus.

47:3.10

Wenn ihr nicht auf der ersten Residenzwelt zurückgehalten werden müsst, werdet ihr nach Ablauf der zehn Tage in den Transitschlaf fallen und auf die zweite Welt weitergehen, und danach werdet ihr alle zehn Tage in derselben Weise vorrücken, bis ihr auf der euch bestimmten Welt anlangt.

47:3.11

Im Zentrum der sieben Hauptkreise der Verwaltung der ersten Residenzwelt erhebt sich der Tempel der Morontiellen Gefährten, der persönlichen Führer, die den aufsteigenden Sterblichen zugeteilt sind. Diese Gefährten sind die Kinder des Muttergeistes des Lokaluniversums, und es gibt ihrer auf den morontiellen Welten Satanias mehrere Millionen. Abgesehen von den den Gruppen zugeteilten Gefährten werdet ihr viel mit den Dolmetschern und Übersetzern, den Überwachern der Gebäude und den Ausflugsleitern zu tun haben. All diese Gefährten arbeiten höchst willig mit all jenen zusammen, die sich der Entfaltung eurer mentalen und geistigen Persönlichkeitsfaktoren im morontiellen Körper annehmen.

47:3.12

Wenn ihr auf der ersten Residenzwelt beginnt, ist jeder Kompanie von tausend aufsteigenden Sterblichen ein Morontieller Gefährte zugeteilt, aber ihr werdet ihnen während eures Fortschreitens durch die sieben Residenzsphären in immer größerer Zahl begegnen. Diese schönen und vielseitigen Wesen sind kameradschaftliche Gefährten und bezaubernde Führer. Es steht ihnen frei, Einzelne oder ausgewählte Gruppen auf jede beliebige kulturelle Übergangswelt einschließlich der Satellitenwelten derselben zu begleiten. Sie sind die Exkursionsleiter und Freizeitgefährten aller aufsteigenden Sterblichen. Oft begleiten sie Gruppen von Fortlebenden zu periodischen Besuchen nach Jerusem, und während eures dortigen Aufenthaltes könnt ihr jederzeit den Registersektor der Systemkapitale aufsuchen, um euch mit aufsteigenden Sterblichen aus allen sieben Residenzwelten zu treffen, denn diese können zwischen ihrem Wohnplaneten und dem Hauptsitz des Systems frei hin- und herreisen.


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