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Die himmlischen Künstler

8. Bestrebungen der Sterblichen und morontielle Leistungen

44:8.1

Obwohl die himmlischen Künstler nicht persönlich auf materiellen Welten wie Urantia arbeiten, kommen sie doch von Zeit zu Zeit von den System­hauptsitzen her, um einzelnen natürlich Begabten der sterblichen Rassen Hilfe zu leisten. Wenn sie einen solchen Auftrag erfüllen, arbeiten sie vorübergehend unter der Aufsicht der planetarischen Engel des Fortschritts. Seraphische Heerscharen und himmlische Künstler versuchen gemeinsam, sterblichen Künstlern beizustehen, die angeborene Gaben besitzen und auch über Justierer mit besonderer früherer Erfahrung verfügen.

44:8.2

Es gibt drei mögliche Quellen besonderer menschlicher Fertigkeiten: Die Grundlage bildet immer die natürliche oder angeborene Begabung. Besondere Fähigkeiten sind nie eine willkürliche Gabe der Götter; jedes außergewöhnliche Talent hat stets einen entsprechenden Ahnenhintergrund. Zusätzlich zu einer solch natürlichen Begabung, oder besser sie ergänzend, kann der führende Beitrag des Gedankenjustierers bei all jenen kommen, deren innere Justierer bereits auf anderen Welten und mit anderen sterblichen Geschöpfen tatsächliche echte Erfahrungen in dieser Richtung gemacht haben. In den Fällen, wo sowohl der menschliche Intellekt als auch der innewohnende Justierer außergewöhnlich fähig sind, können die geistigen Künstler damit beauftragt werden, in harmonisierender Weise auf beide Talente einzuwirken und solche Sterbliche auch anderswie zu begleiten und dazu zu inspirieren, unablässig nach höheren Idealen zu streben und deren gesteigerten Ausdruck zur Erbauung der Welt zu versuchen.

44:8.3

In den Reihen der geistigen Künstler gibt es keine Kasten. Es spielt keine Rolle, von wie weit unten ihr herkommt; wenn ihr Gewandtheit und die Gabe des Ausdrucks besitzt, werdet ihr entsprechend anerkannt und gebührend gewürdigt werden, während ihr über die Stufen morontieller Erfahrung und geistigen Vollbringens aufsteigt. Es kann keine Behinderung durch menschliche Heredität noch irgendwelchen Mangel des menschlichen Umfeldes geben, die während der morontiellen Laufbahn nicht vollständig kompensiert und zum Verschwinden gebracht werden könnten. Und alle Befriedigungen künstlerischen Vollbringens und ausdrucksvoller Selbstverwirklichung werden euch während eures allmählichen Vorrückens aus euren eigenen persönlichen Anstrengungen zuteil werden. Das Verlangen des mittelmäßig begabten evolutionären Menschen kann sich jetzt endlich verwirklichen. Die Götter teilen zwar an die Kinder der Zeit nicht willkürlich Talente und Fähigkeiten aus, aber sie sorgen dafür, dass all ihre edlen Sehnsüchte Befriedigung erfahren werden und aller menschliche Hunger nach himmlischem Selbstausdruck gestillt werden wird.

44:8.4

Indessen sollte sich jedes menschliche Wesen an dies erinnern: Mancher Drang, sich auszuzeichnen, der viele Sterbliche während ihres Lebens peinigt, wird sich verflüchtigen, wenn dieselben Sterblichen auf ihrem morontiellen und geistigen Weg voranschreiten. Die aufsteigenden Morontianer lernen, ihr ehemaliges rein eigensüchtiges Begehren und ihre egoistischen Ambitionen zu sozialisieren. Aber wenn ihr jene Dinge, nach denen euch auf Erden so sehnlichst verlangte und die euch die Umstände so hartnäckig verweigerten, immer noch tun möchtet, nachdem ihr in eurer morontiellen Laufbahn wahre Mota-Erkenntnis gewonnen habt, wird euch höchst gewiss jede Gelegenheit geboten werden, eure langgehegten Wünsche zu befriedigen.

44:8.5

Bevor die aufsteigenden Sterblichen das Lokaluniversum verlassen, um mit ihrer geistigen Laufbahn zu beginnen, wird jede intellektuelle, künstlerische und gesellschaftliche Sehnsucht oder wahre Ambition gestillt worden sein, die je ihre sterbliche oder morontielle Existenzebene kennzeichnete. Das bedeutet, dass hinsichtlich befriedigten Selbstausdrucks und befriedigter Selbst­verwirklichung Gleichheit erreicht worden ist, nicht aber, dass ein identischer erfahrungsmäßiger Status oder eine vollständige Auslöschung charakteristischer Individualität in Begabung, Technik und Ausdruck eingetreten wäre. Um das neue geistige Gefälle im persönlichen erfahrungsmäßigen Vollbringen vollständig zu nivellieren und auszugleichen, müsst ihr warten, bis ihr den letzten Kreis der Havona-Laufbahn vollendet habt. Und dann werdet ihr euch als Bewohner des Paradieses der Notwendigkeit gegenüber sehen, euch auf das absonite Gefälle in persönlicher Erfahrung einzustellen, das einzig dadurch eingeebnet werden kann, dass man als Gruppe den ultimen Geschöpfesstatus erreicht – die Bestimmung der sterblichen Finalisten als Geistwesen der siebenten Stufe.

44:8.6

Das ist die Geschichte der himmlischen Künstler, jenes kosmopolitischen Körpers auserlesener Arbeiter, die mit ihren künstlerischen Interpretationen der göttlichen Schönheit der Paradies-Schöpfer so sehr zur Herrlichkeit der architektonischen Sphären beitragen.

44:8.7

[Verfasst durch einen Erzengel von Nebadon.]


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