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Die Lebensbringer

5. Die sieben mentalen Hilfsgeiste

36:5.1

Es ist die Gegenwart der sieben mentalen Hilfsgeiste auf den primitiven Welten, die den Lauf der organischen Evolution bestimmt; das erklärt, wieso die Evolution absichtsvoll und nicht zufällig ist. Die Hilfsgeiste sind Ausdruck jener Funktion der mentalen Betreuung durch den Unendlichen Geist, die sich durch das Wirken des Muttergeistes eines Lokaluniversums bis auf die niedrigeren Ordnungen intelligenten Lebens erstreckt. Die Hilfsgeiste sind die Kinder des Universums-Muttergeistes und verkörpern ihren persönlichen Dienst am Verstand der materiellen Weltenbewohner. Wo und wann immer sich solcher Verstand manifestiert, sind diese Geiste in verschiedener Weise am Werk.

36:5.2

Die sieben mentalen Hilfsgeiste besitzen Namen, die den folgenden Bezeich­nungen entsprechen: Intuition, Begreifen, Mut, Wissen, Rat, Anbetung und Weisheit. Diese Verstandesgeiste üben auf allen bewohnten Welten einen auf differenzierte Weise stimulierenden Einfluss aus, wobei jeder von ihnen nach Empfänglichkeitseigenschaften Ausschau hält, um sich manifestieren zu können, und zwar ganz unabhängig davon, in welchem Grad seine Gefährten Empfangs­bereitschaft und Gelegenheit zum Funktionieren vorfinden.

36:5.3

Dank den zentralen Standorten der Hilfsgeiste auf der Hauptwelt der Lebensbringer sind die leitenden Lebensbringer informiert über Ausmaß und Qualität der Verstandesfunktion der Hilfsgeiste auf irgendeiner Welt und in irgendeinem gegebenen lebendigen Organismus mit intellektuellem Status. Was die fünf ersten Hilfsgeiste anbelangt, sind diese Standorte des lebendigen Verstandes vollkommene Indikatoren der lebendigen Verstandesfunktion. Aber die zentralen Stellungen der Hilfsgeiste sechs und sieben – der Anbetung und Weisheit – registrieren nur eine qualitative Funktion. Die quantitative Aktivität des Hilfsgeistes der Anbetung und des Hilfsgeistes der Weisheit wird in unmittelbarer Gegenwart der Göttlichen Ministerin auf Salvington registriert, denn es handelt sich dabei um eine persönliche Erfahrung des Muttergeistes des Universums.

36:5.4

Die sieben mentalen Hilfsgeiste begleiten die Lebensbringer immer auf einen neuen Planeten, aber sie sollten nicht als Wesenheiten betrachtet werden; sie gleichen eher Kreisläufen. Die Geiste der sieben Universums-Helfer wirken nicht unabhängig von der Universumsgegenwart der Göttlichen Ministerin als Persönlichkeiten; sie sind in Wahrheit eine Bewusstseinsebene der Göttlichen Ministerin und stets dem Handeln und der Gegenwart der Schöpferischen Mutter unterworfen.

36:5.5

Die Worte fehlen uns, um diese sieben mentalen Hilfsgeiste angemessen zu charak­terisieren. Sie dienen den niedrigeren Ebenen des erfahrungsmäßigen Verstandes, und man kann sie in der Reihenfolge der evolutionären Stufen­bewältigung wie folgt beschreiben:

36:5.6

1. Der Geist der Intuition – rasche Wahrnehmung, die primitiven physischen und eingeborenen reflexmäßigen Instinkte, die Orientierungsfähigkeit und andere Selbsterhaltungsgaben aller Verstandesschöpfungen; der einzige Hilfsgeist, der so weitgehend in den tieferen Ordnungen tierischen Lebens wirkt und der einzige, der in umfassender funktioneller Berührung mit den unterweisungsunfähigen Ebenen des mechanischen Verstandes steht.

36:5.7

2. Der Geist des Begreifens – der Impuls zur Koordination, die spontane und offenbar automatische Ideenassoziation. Es ist die Gabe der Koordination erworbenen Wissens, das Phänomen schnellen Folgerns, raschen Urteilens und prompter Entscheidung.

36:5.8

3. Der Geist des Mutes – die Gabe der Treue – in persönlichen Wesen, Basis der Charakterformung und intellektuelle Wurzel sittlichen Stehvermögens und geistiger Tapferkeit. Wenn Erleuchtung durch die Tatsachen und Inspiration durch die Wahrheit hinzukommen, wird dies das Geheimnis des Drangs zum evolutionären Aufstieg durch die Kanäle intelligenter und bewusster Selbstlenkung.

36:5.9

4. Der Geist des Wissens – die Neugier-Mutter von Abenteuerlust und Entdeckerdrang, der wissenschaftliche Geist; der Führer und treue Gefährte der Geiste des Mutes und des Rates; die Triebfeder, die die Gaben des Mutes in die nützlichen Bahnen stetigen Wachstums leitet.

36:5.10

5. Der Geist des Rates – der sittliche Antrieb, die Gabe der Zusam­men­arbeit innerhalb der Gattung; die Fähigkeit der Willensgeschöpfe, mit ihren Gefährten zu harmonieren; der Ursprung des Herdeninstinkts bei den niedrigeren Geschöpfen.

36:5.11

6. Der Geist der Anbetung – der religiöse Impuls, der erste differenzierende Antrieb, der die Verstandesgeschöpfe in die zwei fundamentalen Klassen sterblicher Existenz scheidet. Der Geist der Anbetung unterscheidet für immer das tierische Wesen, mit dem er verbunden ist, von den seelenlosen, mit Verstand begabten Geschöpfen. Anbetung ist das Kennzeichen der Anwart­schaft auf geistigen Aufstieg.

36:5.12

7. Der Geist der Weisheit – das angeborene Verlangen aller sittlichen Geschöpfe nach geordnetem und progressivem evolutionärem Aufstieg. Dieser Geist ist der oberste der Helfer, der geistige Koordinator und Gliederer des Werks aller übrigen. Er ist das Geheimnis des den Verstandesgeschöpfen angeborenen Drangs, das effektive, praktische Programm der aufsteigenden Existenzskala in Angriff zu nehmen und daran festzuhalten; er ist jene Gabe lebendiger Dinge, die verantwortlich ist für die unerklärliche Fähigkeit der Geschöpfe, den Tod zu überleben und im Fortleben die Koordination aller ihrer vergangenen Erfahrungen und gegenwärtigen Gelegenheiten zu benutzen, um all das zu erwerben, was die anderen sechs mentalen Hilfsgeiste zusammen im Verstand des betreffenden Organismus mobilisieren können. Weisheit ist der Gipfel aller intellektuellen Leistung. Weisheit ist das Ziel einer rein mentalen und sittlichen Existenz.

36:5.13

Die mentalen Hilfsgeiste wachsen an Erfahrung, erlangen aber nie Persönlichkeit. Ihre Funktion macht eine Entwicklung durch, und ihre Funktion in den tierischen Ordnungen ist in gewissem Ausmaß wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren aller sieben als menschlicher Intellekt. Ihre Beziehung zum tierischen Bereich macht die Hilfsgeiste als menschlicher Verstand praktisch wirksamer; deshalb sind die Tiere in gewissem Grade unentbehrlich sowohl für die intellektuelle als auch für die physische Entwicklung des Menschen.

36:5.14

Diese mentalen Helfer eines lokaluniversellen Muttergeistes stehen zum Geschöp­fesleben mit Intelligenzstatus in einer ganz ähnlichen Beziehung wie die Machtzentren und physischen Überwacher zu den unbelebten Kräften des Universums. Sie leisten in den Verstandeskreisen der bewohnten Welten unschätzbare Dienste und sind wirksame Mitarbeiter der Physischen Haupt­überwacher, die ebenfalls als Überwacher und Lenker jener Verstandesebenen dienen, die dem Wirken der Hilfsgeiste vorausgehen, der Ebenen des nicht unterweisbaren oder mechanischen Verstandes.

36:5.15

Bevor der lebendige Verstand fähig wird, aus Erfahrung zu lernen, gehört er zur Domäne der Physischen Hauptüberwacher. Bevor der Geschöpfesverstand dahingelangt, die Göttlichkeit wahrzunehmen und die Gottheit zu verehren, ist er die ausschließliche Domäne der Hilfsgeiste. Mit dem Erscheinen der geistigen Ansprechbarkeit des Geschöpfesintellekts wird ein erschaffener Verstand plötzlich mit Überverstand begabt – augenblicklich in die Geistkreisläufe des lokaluniversellen Muttergeistes aufgenommen.

36:5.16

Die mentalen Hilfsgeiste stehen in keiner Weise in direkter Beziehung zur andersgearteten und hochgeistigen Funktion des Geistes der persönlichen Gegenwart der Göttlichen Ministerin, des Heiligen Geistes der bewohnten Welten; aber ihr Wirken geht dem Erscheinen ebendieses Geistes im evolutionären Menschen voraus und bereitet ihn darauf vor. Die Helfer ermöglichen dem Muttergeist des Universums einen mannigfaltigen Kontakt mit den materiellen lebendigen Geschöpfen eines Lokal­universums und die Kontrolle über sie, aber ihr Wirken auf vorpersönlichen Ebenen findet im Supremen Wesen keinen Widerhall.

36:5.17

Nichtgeistiger Verstand ist entweder eine Manifestation geistiger Energie oder ein Phänomen physischer Energie. Selbst der menschliche Verstand, der persönliche Verstand, besitzt keine Voraussetzungen zum Fortleben, außer er identifiziere sich mit dem Geist. Der Verstand ist ein göttliches Geschenk, aber er ist nicht unsterblich, solange er ohne geistige Schau arbeitet und ihm die Fähigkeit abgeht, anzubeten und sich nach dem Fortleben zu sehnen.


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