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Die Trinitisierten Söhne Gottes

7. Technik der Trinitisation

22:7.1

Ich kann dem materiellen Verstand jenen höchsten schöpferischen Vorgang schwerlich eröffnen, den vollkommene und vervollkommnete geistige Wesen erfahren – den Akt der Trinitisation. Die Techniken der Trinitisation gehören zu den Geheimnissen von Vizegerington und Solitarington und können außer denen, die durch diese einmalige Erfahrung gegangen sind, niemandem eröffnet oder verständlich gemacht werden. Deshalb liegt es in keines Wesens Macht, menschlicher Vorstel­lung die Natur und den Inhalt dieses außerordentlichen Geschehens zu vermitteln.

22:7.2

Von den Gottheiten abgesehen machen sich nur Paradies-Havona-Persön­lichkeiten und gewisse Angehörige von jedem der Finalistenkorps an Triniti­sationen. Unter bestimmten Bedingungen paradiesischer Vollkommen­heit können sich diese wunderbaren Wesen an das einzigartige Abenteuer konzeptueller Identität wagen, und oft bringen sie mit Erfolg ein neues Wesen, einen durch Geschöpfe trinitisierten Sohn hervor.

22:7.3

Die verherrlichten Geschöpfe, die sich auf solche Trinitisationsabenteuer einlassen, können sich nur an einer einzigen derartigen Erfahrung beteiligen, während dem Vollzug fortlaufender Trinitisationsepisoden durch die Paradies-Gottheiten keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen. Die Gottheit scheint nur in einer Hinsicht begrenzt zu sein: Es kann nur einen einzigen Ursprünglichen und Unendlichen Geist geben, nur einen einzigen unendlichen Vollstrecker des vereinigten Vater-Sohn-Willens.

22:7.4

Die aufsteigenden, mit einem Justierer fusionierten sterblichen Finalisten, die gewisse Ebenen paradiesischer Kultur und geistiger Entwicklung erreicht haben, gehören zu denen, die versuchen können, ein Geschöpfeswesen zu trinitisieren. Wenn die Kompanien sterblicher Finalisten im Paradies stationiert sind, wird ihnen alle tausend Jahre havonischer Zeit eine Ruhepause gewährt. Sieben verschiedene Möglichkeiten, diese Zeit ohne Pflichten zu verbringen, stehen diesen Finalisten offen, und eine davon ist der Versuch, zusammen mit einem Finalistengefährten oder einer Paradies-Havona-Persönlichkeit eine Geschöpfestrinitisation zu vollbringen.

22:7.5

Wenn zwei sterbliche Finalisten vor die Architekten des Alluniversums treten und beweisen, dass sie unabhängig voneinander ein identisches Konzept für die Trinitisation gewählt haben, sind die Architekten ermächtigt, nach eigenem Ermessen Befehle zu erteilen, die diesen verherrlichten sterblichen Aufsteigern erlauben, ihre Ruhepause zu verlängern und sich eine Zeitlang wegzubegeben in den Trinitisationssektor der Paradies-Bürger. Wenn sie am Ende dieser verordneten Zurückgezogenheit berichten, dass sie sich einzeln und zusammen zu dem paradiesischen Kraftakt entschlossen haben, ein ausgewähltes und originales Konzept zu vergeistigen, zu idealisieren und zu verwirklichen, das nie zuvor trinitisiert worden war, erteilt Hauptgeist Nummer Sieben Weisungen zur Bewilligung eines solch außerordentlichen Unterfangens.

22:7.6

Für solche Abenteuer braucht es manchmal unglaublich lange Zeitspannen; ein ganzes Zeitalter scheint zu vergehen, bevor diese glaubensstarken und entschlossenen einstigen Sterblichen – und manchmal Paradies-Havona-Persönlichkeiten – endlich ihr Ziel erreichen und es ihnen tatsächlich gelingt, das von ihnen gewählte Konzept universaler Wahrheit in wirkliches Dasein zu überführen. Aber nicht immer ist diesen hingebungsvollen Paaren Erfolg beschieden; oft scheitern sie, ohne dass man ihrerseits einen Irrtum entdecken könnte. Anwärter auf die Trinitisation, die einen derartigen Misserfolg erleben, werden in eine besondere Gruppe von Finalisten aufgenommen, die man als Wesen bezeichnet, welche die äußerste Anstrengung unternommen und die äußerste Enttäuschung erlebt haben. Wenn sich die Paradies-Gottheiten zur Trinitisation vereinigen, sind sie immer erfolgreich, aber anders verhält es sich mit einem homogenen Geschöpfespaar, dem Versuch einer Vereinigung von zwei Angehörigen derselben Wesensordnung.

22:7.7

Wenn ein neues und originales Wesen durch die Götter trinitisiert wird, bleibt das Gottheitspotential der göttlichen Eltern dabei unverändert; aber wenn hohe Geschöpfeswesen einen solchen Schöpferakt vollbringen, erfährt eines der beiden daran beteiligten, miteinander verbundenen Wesen eine einmalige Persönlichkeitsveränderung. Die beiden Eltern eines durch Geschöpfe trinitisierten Sohnes werden in einem gewissen Sinne geistig wie eins. Wir glauben, dass dieser Status des Einswerdens-aus-Zwei gewisser geistiger Phasen der Persönlichkeit wahrscheinlich so lange dauern wird, bis das Supreme Wesen seine volle und abge­schlossene Persönlichkeitsmanifestation im Großen Universum erreicht hat.

22:7.8

Diese funktionelle geistige Vereinigung der beiden Eltern ereignet sich gleichzeitig mit dem Erscheinen eines neuen durch Geschöpfe trinitisierten Sohnes; die beiden trinitisierenden Eltern werden eins auf der ultimen funktionellen Ebene. Kein erschaffenes Wesen im ganzen Universum kann dieses erstaunliche Phänomen einigermaßen erklären; es ist eine beinah-göttliche Erfahrung. Als der Vater und der Sohn sich vereinigten, um den Unendlichen Geist in die Ewigkeit zu rufen, wurden sie nach der Erfüllung ihres Vorsatzes augenblicklich wie eins und sind es seither immer geblieben. Und obwohl die Trinitisationsvereinigung zweier Geschöpfe von derselben Art ist wie die vollkommene Gottheitsvereinigung des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes mit ihrer unendlichen Tragweite, so sind doch die Auswirkungen der Trinitisation durch Geschöpfe nicht ewiger Natur; sie werden ein Ende nehmen, wenn die erfahrungsmäßigen Gottheiten sich endgültig verwirklicht haben werden.

22:7.9

Obwohl die Eltern der durch Geschöpfe trinitisierten Söhne bei ihren Universums­aufgaben wie eins werden, zählt man sie dennoch weiterhin in den Listen und bei den Namensappellen des Korps der Finalität und der Architekten des Alluniversums als zwei Persönlichkeiten. Im laufenden Universumszeitalter sind alle durch die Trinitisation vereinigten Eltern unzertrennlich bei ihren Aufgaben und Funktionen; wohin der eine geht, geht auch der andre hin, was der eine tut, tut auch der andre. Wenn an der elterlichen Einswerdung-aus-Zwei ein sterblicher (oder anderer) Finalist und eine Paradies-Havona-Persönlichkeit beteiligt sind, wirken die vereinigten elterlichen Wesen weder im Verband der Paradies-Bürger noch der Havoner oder Finalisten. Diese gemischten Paare vereinigen sich in einem Spezialkorps, das nur aus solchen Wesen besteht. Und in all diesen Trinitisationsehen, ob gemischten oder anderen, sind beide elterlichen Wesen sich ihrer gegenseitig bewusst und können miteinander austauschen. Und sie sind imstande, Aufgaben zu übernehmen, die zuvor keiner von ihnen allein hätte ausführen können.

22:7.10

Die Sieben Hauptgeiste haben die Vollmacht, die trinitisierende Verbindung zwischen Finalisten und Paradies-Havona-Persönlichkeiten zu billigen, und solch gemischte Verbindungen sind immer erfolgreich. Die daraus hervorgehenden wunderbaren durch Geschöpfe trinitisierten Söhne stellen Konzepte dar, die das Fassungsvermögen sowohl der ewigen Geschöpfe des Paradieses als auch der zeitlichen Geschöpfe des Raums übersteigen; und deshalb werden sie zu Mündeln der Architekten des Alluniversums. Diese trinitisierten Söhne der Bestimmung verkörpern Ideen, Ideale und Erfahrung, die offensichtlich einem zukünftigen Universumszeitalter angehören und deshalb weder für die Verwaltungen der Superuniversen noch des Zentraluniversums einen unmittelbaren praktischen Wert besitzen. Diese einzigartigen Söhne der Kinder der Zeit und der Bürger der Ewigkeit werden alle auf Vizegerington in Reserve gehalten. Hier, in einem besonderen Sektor der Sphäre, der von den geheimen Lehrstätten des Korps der Schöpfersöhne eingenommen wird, studieren sie die Konzepte der Zeit und die Realitäten der Ewigkeit.

22:7.11

Das Supreme Wesen ist die Einigung von drei Phasen der Gottheitsrealität, nämlich: des Supremen Gottes – der geistigen Einigung bestimmter endlicher Aspekte der Paradies-Trinität; des Allmächtigen Supremen – der Machteinigung der Schöpfer des Großen Universums; und des Supremen Verstandes – des individuellen Beitrags des Dritten Zentralen Ursprungs und seiner Beigeordneten an die Realität des Supremen Wesens. Bei ihren Trinitisationsabenteuern arbeiten die prächtigen Geschöpfe des Zentraluniversums und des Paradieses an einer dreifachen Erkundung der Gottheit des Supremen, deren Resultat die Schöpfung dreier Ordnungen von durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen ist:

22:7.12

1. Durch Aufsteiger trinitisierte Söhne. Durch ihre schöpferischen Anstrengungen versuchen die Finalisten, gewisse konzeptuelle Realitäten des Allmächtigen Supremen zu trinitisieren, die sie während ihres Aufstiegs durch Zeit und Raum zum Paradies auf dem Erfahrungsweg erworben haben.

22:7.13

2. Durch Paradies-Bürger und Havoner trinitisierte Söhne. Die schöpferischen Anstrengungen der Paradies-Bürger und Havoner führen zu der Trinitisation bestimmter hochgeistiger Aspekte des Supremen Wesens, die sie auf dem Erfahrungsweg erlangt haben auf einem übersupremen Hintergrund, der das Ultime und Ewige berührt.

22:7.14

3. Die trinitisierten Söhne der Bestimmung. Aber wenn ein Finalist und ein Paradies-Bürger oder Havoner zusammen ein neues Geschöpf trinitisieren, hat diese gemeinsame Anstrengung Auswirkungen in gewissen Phasen des Suprem-Ultimen Verstandes. Die daraus hervorgehenden durch Geschöpfe trinitisierten Söhne sind Übergeschöpfe; sie stellen Verwirklichungen Suprem-Ultimer Gottheit dar, die außer ihnen erfahrungsmäßig nie erreicht wurden und deshalb automatisch in den Zuständigkeitsbereich der Architekten des Alluniversums, der Hüter jener Dinge fallen, die über die schöpferischen Grenzen des gegenwärtigen Universumszeitalters hinausgehen. Die trinitisierten Söhne der Bestimmung verkörpern gewisse Aspekte der nicht offenbarten Alluniversumsfunktion des Suprem-Ultimen. Wir wissen nicht viel über diese gemeinsamen Kinder der Zeit und der Ewigkeit, aber wir wissen viel mehr, als was uns zu enthüllen gestattet ist.


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