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Letzte Erscheinungen und Himmelfahrt

2. Die phönizische Erscheinung

193:2.1

Die achtzehnte morontielle Erscheinung des Meisters geschah am Dienstag, dem 16. Mai etwas vor neun Uhr abends in Tyrus. Wieder erschien er am Ende einer Zusammenkunft von Gläubigen, als diese gerade auseinander gehen wollten, und sagte:

193:2.2

„Friede sei mit euch. Ihr freut euch zu wissen, dass der Menschensohn von den Toten auferstanden ist, weil daher euer Wissen rührt, dass auch ihr und eure Brüder nach dem leiblichen Tod weiterleben werdet. Aber dieses Fortleben hängt davon ab, ob ihr zuvor aus dem Geiste der Wahrheitssuche und Gottfindung geboren seid. Das Brot und das Wasser des Lebens werden nur denjenigen gegeben, die nach Wahrheit hungern und nach Rechtschaffenheit – nach Gott – dürsten. Die Tatsache, dass die Toten auferstehen, ist nicht das Evangelium vom Königreich. Diese großen Wahrheiten und Tatsachen des Universums stehen alle insofern mit dem Evangelium in Beziehung, als sie ein Teilergebnis des Glaubens an die gute Nachricht sind und zu der späteren Erfahrung derer gehören, die durch den Glauben in Tat und Wahrheit zu unsterblichen Söhnen des ewigen Gottes werden. Mein Vater hat mich in die Welt gesandt, damit ich allen Menschen dieses rettende Heil der Sohnschaft verkündige. Und desgleichen sende ich euch aus, dieses Heil der Sohnschaft zu predigen. Gott gibt das Heil umsonst, aber wer vom Geist geboren ist, wird sogleich beginnen, die Früchte des Geistes zu zeigen, indem er seinen Mitgeschöp­fen in Liebe dient. Und die Früchte des göttlichen Geistes, die geistgeborene und Gott kennende Sterbliche in ihrem Leben hervorbringen, sind: Liebevolles Dienen, selbstlose Hingabe, mutige Treue, ehrliche Fairness, erleuchtete Aufrichtigkeit, nie versiegende Hoffnung, vertrauensvolle Zuversicht, erbarmende Umsorgung, unerschöpfliche Güte, vergebende Toleranz und dauernder Friede. Wenn angebliche Gläubige in ihrem Leben nicht diese Früchte des göttlichen Geistes tragen, sind sie tot; der Geist der Wahrheit ist nicht in ihnen; sie sind unnütze Reben am lebendigen Weinstock, und sie werden bald entfernt werden. Mein Vater verlangt von den Kindern des Glaubens, dass sie viel geistige Frucht tragen. Wenn ihr nicht fruchtbar seid, wird er deshalb rings um eure Wurzeln graben und eure unfruchtbaren Reben abschneiden. Während ihr im Königreich Gottes himmelwärts schreitet, müsst ihr immer mehr Früchte des Geistes tragen. Vielleicht betretet ihr das Königreich noch wie ein Kind, aber der Vater verlangt, dass ihr durch die Gnade zur vollen Größe geistiger Mündigkeit heranwachst. Und wenn ihr in die Fremde zieht, um allen Völkern die gute Nachricht von diesem Evangelium zu bringen, werde ich euch vorangehen, und mein Geist der Wahrheit wird in euren Herzen wohnen. Meinen Frieden lasse ich euch.“

193:2.3

Und dann entschwand der Meister ihren Augen. Am nächsten Tag verließen mehrere von ihnen Tyrus und trugen diesen Bericht nach Sidon und sogar bis nach Antiochien und Damaskus. Jesus war als Mensch unter diesen Gläubigen gewesen, und sie erkannten ihn sofort, als er sie zu unterrichten begann. Zwar vermochten seine Freunde seine morontielle Gestalt, wenn sie sichtbar gemacht wurde, nicht ohne weiteres zu erkennen, aber sie brauchten nie lange, um seine Persönlichkeit zu identifizieren, sobald er zu ihnen sprach.


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