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Abwarten und lehren am Seeufer

4. Weitere Gleichnisse am See

151:4.1

Am nächsten Tag lehrte Jesus das Volk wiederum vom Boot aus. Er sprach: „Das Königreich des Himmels gleicht einem Mann, der guten Samen auf sein Feld säte; aber während er schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und machte sich davon. Und als nun die jungen Halme aufschossen und später Frucht trugen, erschien auch das Unkraut. Da kamen die Diener zum Herrn des Hauses und sprachen zu ihm: ,Herr, du hast doch guten Samen auf dein Feld gesät? Woher kommt denn dieses Unkraut?‘ Er gab seinen Dienern zur Antwort: ‚Das hat ein Feind getan.‘ Da fragten die Diener ihren Herrn: ‚Willst du, dass wir hinausgehen und dieses Unkraut ausreißen?‘ Aber er antwortete ihnen: ‚Nein, denn während ihr das Unkraut jätet, reißt ihr auch den Weizen mit heraus. Lasst sie lieber beide bis zur Erntezeit miteinander wachsen. Alsdann werde ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bündelt es, um es zu verbrennen, und danach sammelt den Weizen auf, um ihn in meiner Scheune zu lagern.‘“

151:4.2

Nachdem die Leute einige Fragen gestellt hatten, erzählte Jesus ein anderes Gleichnis: „Das Königreich des Himmels gleicht einem Senfkorn, das ein Mann auf sein Feld säte. Nun ist das Senfkorn das geringste aller Samenkörner, aber wenn es voll entwickelt ist, wird es zum größten aller Kräuter und gleicht einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen können.“

151:4.3

„Das Königreich des Himmels gleicht auch einem Sauerteig, den eine Frau nahm und in drei Maß Mehl verbarg, und so kam es, dass das ganze Mehl aufging.“

151:4.4

„Das Königreich des Himmels gleicht auch einem Schatz, der in einem Feld verborgen lag und den ein Mann entdeckte. In seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er besaß, um das Geld zum Kauf des Feldes zu haben.“

151:4.5

„Das Königreich des Himmels gleicht auch einem Kaufmann, der auf der Suche nach schönen Perlen war; und nachdem er eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte seinen ganzen Besitz, um die außerordentliche Perle erwerben zu können.“

151:4.6

„Das Königreich des Himmels gleicht auch einem Schleppnetz, das ins Meer geworfen wurde und Fische aller Art einfing. Als das Netz voll war, zogen es die Fischer an den Strand, wo sie sich niedersetzten und die Fische sortierten; die guten füllten sie in Gefäße, aber die schlechten warfen sie weg.“

151:4.7

Jesus erzählte der Menge noch viele andere Gleichnisse. In der Tat unterwies er die Massen von dieser Zeit an selten anders als durch dieses Mittel. Nachdem er sich öffentlich in Gleichnissen an die Zuhörerschaft gewandt hatte, gab er den Aposteln und Evangelisten während des abendlichen Unterrichts gewöhnlich ausführlichere und eingehendere Erläuterungen zu seinen Unterweisungen.


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