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Schrift 147
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Der Zwischenbesuch in Jerusalem

1. Der Diener des Zenturios

147:1.1

Ein Tag bevor sie sich zur Abreise nach Jerusalem für das Passahfest bereitmachten, kam Mangus, ein Zenturio oder Hauptmann der in Kapernaum stationierten römischen Garde, zu den Synagogenvorstehern und sagte: „Meine treue Ordonnanz ist krank und dem Tod nahe. Würdet ihr daher in meinem Namen zu Jesus gehen und ihn inständig bitten, meinen Diener zu heilen?“ Der römische Hauptmann handelte so, weil er dachte, die jüdischen Oberen hätten bei Jesus größeren Einfluss. Also suchten die Ältesten Jesus auf, und ihr Sprecher sagte: „Lehrer, wir bitten dich dringend, nach Kapernaum hinüberzukommen und den Lieblingsdiener des römischen Zenturios zu retten, der deine Beachtung verdient, denn er liebt unsere Nation und hat sogar die Synagoge erbaut, in der du so oft gesprochen hast.“

147:1.2

Nachdem Jesus sie angehört hatte, sagte er: „Ich will mit euch gehen.“ Und er ging mit ihnen zum Haus des Zenturios. Aber noch ehe sie dessen Hof betreten hatten, schickte der römische Soldat Jesus seine Freunde zur Begrüßung entgegen und trug ihnen auf zu sagen: „Herr, mach dir nicht die Mühe, mein Haus zu betreten, denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst. Auch hielt ich mich nicht für wert, zu dir zu kommen; deshalb habe ich die Ältesten deines eigenen Volkes zu dir gesandt. Aber ich weiß, dass du dort, wo du stehst, das Wort sprechen kannst, und mein Diener wird geheilt sein. Denn ich selber unterstehe dem Befehl anderer, und ich habe Soldaten unter mir, und ich sage zum einen ‚Geh‘, und er geht, und zum anderen ‚Komm‘, und er kommt, und zu meinen Dienern ‚Tut dies und das‘, und sie tun es.“

147:1.3

Als Jesus diese Worte hörte, drehte er sich um und sagte zu seinen Aposteln und denen, die bei ihnen waren: „Ich staune über den Glauben dieses Heiden. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.“ Dann wandte er sich vom Haus ab und sagte: „Lasst uns weggehen.“ Und die Freunde des Zenturios kehrten ins Haus zurück und berichteten Mangus, was Jesus gesagt hatte. Und von der Stunde an begann es dem Diener besser zu gehen, und er erlangte schließlich wieder seine normale Gesundheit und Arbeits­fähigkeit.

147:1.4

Wir haben aber nie erfahren, was sich bei dieser Gelegenheit zugetragen hat. Dies ist einfach der Bericht; und ob unsichtbare Wesen dem Diener des Zenturios Heilung gebracht haben oder nicht, wurde denen, die Jesus begleiteten, nicht enthüllt. Wir wissen nur von der Tatsache der vollständigen Genesung des Dieners.


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