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Die Selbsthingaben von Christus Michael

6. Die sechste Selbsthingabe

119:6.1

Nun, da ganz Salvington mit den Präliminarien einer unmittelbar bevorstehenden Selbsthingabe vertraut war, rief Michael die Bewohner des Hauptsitz­planeten zusammen und breitete vor ihnen zum ersten Mal den Rest des Inkar­nationsplanes aus, indem er ankündigte, dass er Salvington bald verlassen würde, um die Laufbahn eines morontiellen Sterblichen am Hof der Allerhöch­sten Väter auf dem Hauptsitzplaneten der fünften Konstellation anzutreten. Und dann vernahmen wir zum ersten Mal die Ankündigung, dass er seine siebente und letzte Selbsthingabe in Menschengestalt auf irgendeiner evolutionären Welt zu machen gedenke.

119:6.2

Bevor Michael Salvington verließ, um seine sechste Selbsthingabe anzutreten, sprach er zu den versammelten Bewohnern der Sphäre und entfernte sich dann vor aller Augen, nur in Begleitung eines einzelnen Seraphen und des Hellen Morgensterns von Nebadon. Während die Leitung des Universums wiederum Immanuel anvertraut worden war, gab es diesmal eine bedeutendere Verteilung administrativer Verantwortlichkeiten.

119:6.3

Michael erschien am Hauptsitz der Konstellation fünf als ausgewachsener morontieller Sterblicher mit aufsteigendem Status. Ich bedaure, dass es mir untersagt ist, die Einzelheiten der Laufbahn dieses unnummerierten morontiellen Sterblichen zu enthüllen, denn es war einer der außerordentlichsten und erstaunlichsten Abschnitte in Michaels Erfahrung der Selbsthingabe, sein dramatischer und tragischer Aufenthalt auf Urantia nicht ausgenommen. Aber unter den vielen Einschränkungen, die mir bei der Annahme dieses Auftrags auferlegt wurden, findet sich auch eine, die mir untersagt, die Einzelheiten dieser wunderbaren Laufbahn Michaels als morontieller Sterblicher von Endantum darzustellen.

119:6.4

Als Michael von dieser morontiellen Selbsthingabe zurückkehrte, wurde für uns alle offenkundig, dass unser Schöpfer ein kameradschaftliches Geschöpf geworden war, dass der Universumssouverän auch der Freund und einfühlsame Helfer selbst der niedrigsten Form erschaffener Intelligenzen seiner Reiche war. Wir hatten diese allmähliche Aneignung des Geschöpfesstandpunktes in der Universums­­administration schon früher festgestellt, denn sie hatte sich schrittweise bemerkbar gemacht, aber sie sprang nach dem Abschluss seiner Selbsthingabe als morontieller Sterblicher mehr in die Augen und wurde nach der Rückkehr von seiner Laufbahn als Zimmermannssohn auf Urantia noch offensichtlicher.

119:6.5

Wir erfuhren durch Gabriel im Voraus den Zeitpunkt der Entlassung Michaels aus seiner morontiellen Selbsthingabe, und wir bereiteten auf Salvington einen den Umständen entsprechenden Empfang vor. Millionen und Aber­millionen von Wesen aus den Hauptsitzwelten der Konstellationen Nebadons versammelten sich, und von den Nachbarwelten Salvingtons fand sich die Mehrheit der Aufenthalter ein, um ihn anlässlich seiner Wiederaufnahme der Leitung seines Universums willkommen zu heißen. In Beantwortung unserer zahlreichen Grußworte und unserer Würdigungen eines Souveräns, der so entschiedenen Anteil an seinen Geschöpfen nahm, erwiderte er bloß: „Ich habe mich einfach um die Angelegenheiten meines Vaters gekümmert. Ich handle nur aus der Freude der Paradies-Söhne heraus, die ihre Geschöpfe lieben und deren sehnlichster Wunsch es ist, sie zu verstehen.“

119:6.6

Aber von diesem Tag an bis zu der Stunde, da sich Michael zu seinem Abenteuer als Menschensohn auf Urantia aufmachte, fuhr ganz Nebadon fort, die vielen Großtaten seines Souveränen Herrschers auf Endantum zu diskutieren, wo er in der Selbsthingabe-Inkarnation eines evolutionären aufsteigenden morontiellen Sterblichen gewirkt hatte und gleich seinen den materiellen Welten der ganzen Konstellation seines Aufenthaltes entstammenden Gefährten in jeder Hinsicht auf die Probe gestellt worden war.


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