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Der Allmächtige Supreme

6. Herrschaft des Geistes

116:6.1

In den evolutionären Superuniversen ist die Energie-Materie beherrschend außer in der Persönlichkeit, in welcher der Geist durch Vermittlung des Verstandes um die Meisterschaft ringt. Das Ziel der evolutionären Universen ist die Unterwerfung der Energie-Materie durch den Verstand, die Koordinierung des Verstandes mit dem Geist, und all dies dank der schöpferischen und einigenden Gegenwart der Persönlichkeit. Demgemäß werden in Bezug auf die Persönlichkeit die physischen Systeme untergeordnet, die mentalen Systeme koordiniert und die geistigen Systeme führend.

116:6.2

Diese Einigung von Macht und Persönlichkeit drückt sich auf Gottheits­ebenen im Supremen und als der Supreme aus. Aber die eigentliche Evolution der geistigen Herrschaft ist ein Wachstum, das auf den freien Willensakten der Schöpfer und Geschöpfe des Großen Universums beruht.

116:6.3

Auf absoluten Ebenen sind Energie und Geist eins. Aber sobald man sich von solchen absoluten Ebenen entfernt, erscheint die Verschiedenheit, und je mehr sich Energie und Geist raumwärts vom Paradies entfernen, umso mehr erweitert sich die Kluft zwischen ihnen, bis sie in den Lokaluniversen ganz und gar verschieden geworden sind. Sie sind nicht mehr identisch, und sie gleichen sich nicht mehr, und der Verstand muss zwischen sie treten, um sie miteinander zu verbinden.

116:6.4

Dass die Energie durch die Aktion von kontrollierenden Persönlichkeiten gesteuert werden kann, verrät, dass sie auf mentale Einwirkung anspricht. Dass die Masse durch die Aktion derselben kontrollierenden Wesenheiten stabilisiert werden kann, zeigt die Ansprechbarkeit der Masse auf die Ordnung stiftende Gegenwart des Verstandes. Und dass der Geist selber in der mit Willen begabten Persönlichkeit durch den Verstand um die Beherrschung der Energie-Materie kämpfen kann, offenbart die potentielle Einheit jeder endlichen Schöpfung.

116:6.5

Es besteht eine gegenseitige Abhängigkeit aller Kräfte und Persönlichkeiten im gesamten Universum der Universen. Schöpfersöhne und Schöpferische Geiste hängen für die Organisation der Universen vom kooperativen Wirken der Machtzentren und physischen Überwacher ab; die Supremen Machtlenker sind unvollständig ohne die höchste Kontrolle der Hauptgeiste. In einem menschlichen Wesen gehorcht der Mechanismus des physischen Lebens teilweise dem Diktat des (persönlichen) Verstandes. Dieser Verstand kann seinerseits den Weisungen eines zielgerichteten Geistes unterworfen werden, und das Ergebnis einer solchen evolutionären Entwicklung ist das Erscheinen eines neuen Kindes des Supremen, eine neue persönliche Einigung der verschiedenen Arten kosmischer Realität.

116:6.6

Und was für die Teile gilt, gilt auch für das Ganze; die geistige Person der Suprematie braucht die evolutionäre Macht des Allmächtigen, um zu einer vollständigen Gottheit zu werden und ihre Bestimmung im Bunde mit der Trinität zu erreichen. Die Anstrengung wird von den Persönlichkeiten von Zeit und Raum erbracht, aber Gipfelpunkt und Vollzug dieser Anstrengung sind ein Akt des Allmächtigen Su­premen. Und während also das Wachstum des Ganzen die Summe des kollektiven Wachstums der Teile ist, so folgt ebenfalls, dass die Evolution der Teile eine segmentierte Widerspiegelung des gezielten Wachstums des Ganzen ist.

116:6.7

Im Paradies sind Monota und Geist eins – ununterscheidbar außer dem Namen nach. In Havona besteht zwischen Materie und Geist, obwohl sie erkennbare Unterschiede zeigen, zugleich eine angeborene Harmonie. In den sieben Superuniversen hingegen gibt es einen großen Unterschied; es klafft ein weiter Abgrund zwischen kosmischer Energie und göttlichem Geist; deshalb findet sich hier ein größeres erfahrungsmäßiges Potential für die Verstandestätigkeit, um physische Modelle mit geistigen Vorhaben zu harmonisieren und schließlich zu einen. In den sich in der Zeit entwickelnden Universen des Raums ist die Göttlichkeit abgeschwächter, es gilt schwierigere Probleme zu lösen, und es bestehen größere Gelegenheiten, bei der Lösung dieser Probleme Erfahrung zu sammeln. Und diese ganze superuniverselle Situation lässt ein größeres Feld evolutionärer Existenz entstehen, auf dem sich die Möglichkeit kosmischer Erfahrung gleichermaßen Geschöpfen und Schöpfern – und sogar der Supremen Gottheit – bietet.

116:6.8

Die Herrschaft des Geistes, die auf absoluten Ebenen existentiell ist, wird auf endlichen Ebenen und in den sieben Superuniversen zu einer evolutionären Erfahrung. Und alle, vom sterblichen Menschen bis zum Supremen Wesen, haben an dieser Erfahrung gleicherweise teil. Alle streben, und zwar persönlich, nach Vollbringung; und alle nehmen persönlich an der Bestimmung teil.


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