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Seraphische Schicksalshüter

2. Die Schicksalshüter

113:2.1

Man nennt die Seraphim erst von dem Augenblick an Schicksalshüter, wo ihnen die Zusammenarbeit mit einer menschlichen Seele übertragen wird, die eine oder mehrere der folgenden drei Leistungen vorweisen kann: Sie hat den höchsten Entschluss gefasst, gottähnlich zu werden, sie ist in den dritten Kreis eingetreten oder in eines der Reservekorps der Bestimmung aufgenommen worden.

113:2.2

In der Evolution der Rassen wird dem allerersten Wesen, das die Eroberung des geforderten Kreises schafft, ein Schicksalshüter zugeteilt. Auf Urantia war der erste Sterbliche, der einen persönlichen Hüter erhielt, Rantowok, ein weiser Mann der roten Rasse einer fernen Vergangenheit.

113:2.3

Alle so beauftragten Engel werden stets einer Gruppe freiwilliger Seraphim entnommen, und die Zuteilungen geschehen immer in Übereinstimmung mit den menschlichen Bedürfnissen und mit Rücksicht auf den Status des Engels­paars – im Lichte seraphischer Erfahrung, Gewandtheit und Weisheit. Nur Seraphim, die seit langem im Dienst stehen, die Erfahreneren und Erprobten unter ihnen, werden als Schicksalshüter beauftragt. Manche Hüter haben viele wertvolle Erfahrungen auf Welten der Serien ohne Justiererfusion gesammelt. Wie die Justierer begleiten die Seraphim diese Wesen nur während einer einzigen Lebensspanne und werden dann für eine Neuzuteilung frei. Viele Hüter Urantias haben solch eine frühere praktische Erfahrung auf anderen Welten hinter sich.

113:2.4

Wenn menschliche Wesen es nicht schaffen fortzuleben, können ihre persönlichen oder Gruppenhüter unter Umständen wiederholt in derselben Eigenschaft auf dem gleichen Planeten dienen. Die Seraphim entwickeln eine gefühlsmäßige Bindung an einzelne Welten und empfinden eine besondere Zuneigung für bestimmte Rassen und Typen sterblicher Geschöpfe, mit denen sie so eng und innig verbunden gewesen sind.

113:2.5

Die Engel entwickeln eine bleibende Liebe zu ihren menschlichen Gefährten; und ihr würdet, könntet ihr die Seraphim nur sehen, eine warme Zuneigung zu ihnen fassen. Entkleidete man euch eures materiellen Körpers und gäbe euch eine geistige Gestalt, kämet ihr den Engeln in mancher persönlicher Eigenschaft sehr nahe. Sie teilen die meisten eurer Gemütsbewegungen und empfinden noch einige zusätzliche. Die einzige euch antreibende Emotion, die zu verstehen ihnen schwer fällt, ist das Erbe tierischer Angst, das im Gemütsleben eines durchschnittlichen Bewohners Urantias eine so große Rolle spielt. Die Engel haben wirklich große Mühe zu verstehen, wieso ihr euren höheren intellektuellen Kräften und sogar eurem religiösen Glauben so hartnäckig erlaubt, sich derart durch die Angst beherrschen zu lassen, sich durch eine aus Furcht und Beklommenheit gemischte, gedankenlose Panik so völlig demoralisieren zu lassen.

113:2.6

Alle Seraphim haben individuelle Namen, aber in den Registern ihrer Zuteilung zum Weltendienst werden sie häufig mit ihren planetarischen Num­mern bezeichnet. Am Hauptsitz des Universums sind sie unter ihren Namen und Nummern eingetragen. Der Schicksalshüter des menschlichen Wesens, dessen man sich in dieser Kontaktkommunikation bedient, ist Nummer 3 der Gruppe 17 der Kompanie 126 des Bataillons 4 der Einheit 384 der Legion 6 der Heerschar 37 der 182 314. seraphischen Armee von Nebadon. Die laufende plane­tarische Zuteilungsnummer dieses Seraphen auf Urantia und zu seinem menschlichen Schutzbefohlenen lautet 3 641 852.

113:2.7

Wenn es um ein persönliches Hüteramt geht, um die Zuweisung von Engeln als Schicksalshüter, melden sich die Seraphim immer freiwillig zum Dienst. In der Stadt, der unser himmlischer Besuch gilt, wurde kürzlich ein bestimmter Sterblicher in das Reservekorps der Bestimmung aufgenommen, und da alle derartigen Menschen persönlich von Schutzengeln begleitet werden, haben sich über hundert qualifizierte Seraphim um das Amt beworben. Der planetarische Leiter wählte unter ihnen zwölf der Erfahrensten aus und übertrug in der Folge dem von ihnen als Besten Befundenen das Amt, dieses menschliche Wesen auf seiner Lebensreise zu führen. Das heißt, sie wählten ein bestimmtes Paar gleichermaßen qualifizierter Seraphim aus; stets wird einer von ihnen Dienst tun.

113:2.8

Zwar gehen die seraphischen Aufgaben pausenlos weiter, aber stets kann sich der eine oder andere Engel des Paars seiner Dienstverantwortung entledigen. Gleich den Cherubim dienen auch die Seraphim gewöhnlich in Paaren, aber anders als ihre weniger fortgeschrittenen Gefährten arbeiten sie manchmal einzeln. Praktisch in all ihren Kontakten mit Menschenwesen können sie allein funktionieren. Nur für Kommunikationen und Dienste über die höheren Universumskreisläufe werden beide Engel benötigt.

113:2.9

Wenn ein seraphisches Paar eine Aufgabe als Hüter übernimmt, dient es für den ganzen Rest des Lebens seines menschlichen Schutzbefohlenen. Die Wesens­­ergänzung (einer der beiden Engel) wird zum Chronisten der Unterneh­mung. Diese komplementären Seraphim sind die Chronistenengel der Sterblichen auf den evolutionären Welten. Die Aufzeichnungen werden von einem Paar von Cherubim (einem Cherub und einem Sanob) besorgt, die den seraphischen Hütern stets beigegeben sind, aber diese Aufzeichnungen werden immer von einem der Seraphim begutachtet.

113:2.10

Um sich auszuruhen und wieder mit Lebensenergie der Universums­kreisläufe aufzuladen, wird der Hüter periodisch durch sein Komplement abgelöst, und während seiner Abwesenheit übernimmt der mit ihnen verbundene Cherub die Funktion des Chronisten, was ebenfalls geschieht, wenn der komplementäre Seraph seinerseits abwesend ist.


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